BLOGAchtung
Achtung, GIFTIG!

Rosa Mayrhofer

24.03.2022

Ein kurzer unbeobachteter Moment und schon ist der Schoko-Kuchen weg vom Tisch oder der Biomüll liegt zerstreut im Garten.

Viele Tierbesitzer kennen das und befürchten, dass unsere Vierbeiner etwas Giftiges aufgeschnappt haben könnten – aber welche Lebensmittel sind wirklich giftig?

 

Notfallmaßnahmen bei Giftaufnahme

Wenn Sie sich sicher sind, dass Ihr Haustier etwas Giftiges aufgenommen hat, kontaktieren Sie sofort den Tierarzt. Wenn die Giftaufnahme nicht länger als 2 Stunden her ist, kann noch beim Tierarzt erbrechen ausgelöst werden.

Der Tierarzt kann leider nur selten ein Gegengift verabreichen, deshalb werden nur die Symptome behandelt und das Tier stabilisiert, bis die Vergiftung überstanden ist.
Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Tier eines der hier aufgezählten Gifte aufgenommen hat oder welche Menge, ist ein vorsorglicher Besuch bei Ihrem Tierarzt sicherer, als die Symptome abzuwarten.

 

Schokolade:
Auch unsere Haustiere sind Schoko-Fans, doch die süße Verführung kann für unsere Liebsten zum Verhängnis werden.
Der Kakao in der Schokolade enthält Theobromin, ein Stoff, welcher giftig für Hunde und Katzen sein kann. Dabei gilt: die Dosis macht das Gift.
Die Schwere der Vergiftung ist abhängig von der aufgenommenen Menge, dem Kakaogehalt der Schokolade und dem Körpergewicht der Tiere. Je dunkler die Schokolade, desto höher ihr Kakao- und Theobromingehalt.
Symptome einer Theobrominvergiftung: Unruhe, Zittern, Kreislaufprobleme, Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden, Krampfanfälle, bis hin zum Tod

 

Weintrauben / Rosinen:
Die süßen kleinen Trauben schmecken auch unseren Haustieren gut, doch leider kann schon eine kleine Menge (vor allem Rosinen) Unwohlsein bei den Vierbeinern auslösen. Der genaue Mechanismus ist noch unbekannt, aber es wird vermutet, dass die enthaltene Oxalsäure eine Schädigung der Nieren verursachen kann.
Bislang konnte keine tödliche Dosis festgelegt werden und es zeigt sich eine individuelle Empfindlichkeit bei einigen Hunden.
Symptome können sein: Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, starker Durst, Zittern, Krämpfe, Schwindel

 

Birkenzucker (Xylitol):
Xylitol, auch bezeichnet als Birkenzucker oder Xylit, wird in zahlreichen Produkten als gesunde Alternative zum herkömmlichen Zucker verwendet. In Lebensmitteln wird Xylitol als E967 angegeben und ist häufig in Kuchen, Schokolade, Kaugummi, Bonbons… enthalten.
Für den Menschen ist der „gesunde“ Zucker unbedenklich, doch schon die kleinste Menge kann für Hunde giftig sein. Für Katzen ist Xylit laut wissenschaftlicher Literatur nicht giftig, obwohl in zahlreichen Beiträgen im Internet anderes berichtet wird.

Bei Hunden führt Xylit zu einer Leberschädigung und Ausschüttung von Insulin, welche als Folge einen lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels auslöst.
Bereits eine Menge von 0,1mg/kg kann bei einigen Hunden zur Unterzuckerung führen.
Die Hauptsymptome sind die Folge eines Unterzuckers: Mattigkeit, Zittern, Erbrechen, Schwäche bis zur Seitenlage, Krampfanfälle, gesteigerte Herzfrequenz. Bei akutem Leberversagen auch Gelbsucht.

Kuchen, Schokolade, Kaugummis und andere Lebensmittel, welche Xylit enthalten, gehören daher gut verstaut!!
Falls Ihr Hund doch etwas mit Xylit erwischt hat, verständigen Sie sofort den nächsten Tierarzt. Falls der Hund während der Fahrt Symptome zeigt, können Sie versuchen als Überbrückung Traubenzucker oder Honig einzugeben.

 

Zwiebel:
Egal, ob gekocht, roh oder getrocknet, Zwiebeln können für Hunde und Katzen hochgiftig sein. Sie enthalten gefährliche Schwefelverbindungen, die die roten Blutkörperchen der Tiere angreifen. Als Folge kommt es zur Hämolyse, einer Auflösung der roten Blutkörperchen.

Toxisch wirken rohe Zwiebeln beim Hund schon ab einer Menge von 5-10 g/kg, das heißt eine mittelgroße Zwiebel (200-250g) kann bereits für einen mittelgroßen Hund giftig sein.
Auch Knoblauch kann, ähnlich wie Zwiebel, giftig für unsere Haustiere sein.
Symptome: Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Schwäche, blutiger Urin, Hecheln,…

 

Auch der Verzehr von rohen Kartoffeln, Avocados, Spinat, Rhabarber, Rüben und Obstkerne können bei unseren Haustieren Vergiftungssymptome auslösen. Hier zählt: die Dosis macht das Gift.